Handwerk und Feuerwehr waren insbesondere in der Gründerzeit des organisierten Löschwesens eng miteinander verbunden. Neben den Turnervereinen gründeten vor allem Handwerksinnungen freiwillige Feuerwehren, um ihren Besitzstand vor den Gefahren des Feuers zu bewahren. Die Tätigkeit der Feuerwehrmänner verlangte und verlangt handwerkliche Fähigkeiten und Geschick. In vielen Einsatzsituationen müssen Tätigkeiten aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen angewendet werden. In Aufnahme- und Einstellungskriterien, die sich zum Teil bis in die Gegenwart bewahrten, wurde unter anderem der Nachweis eines handwerklichen Berufes gefordert. Bei der Etablierung der Berufsfeuerwehren vor ca. 120 Jahren wurde beim Bau der Feuerwehrwachen die Vorhaltung von Werkstätten eingeplant. Schmieden, Tischlereien, Schlosser-, Schneider- und Schusterwerkstätten sowie Wäschereien sollten eine autarke und kostengünstige Versorgung und Wartung der Einsatzbekleidung und Ausrüstung sicherstellen. Mit der technischen Entwicklung in den letzten Jahrzehnten verloren die Werkstätten bestimmter Fachrichtungen bei Feuerwehren an Bedeutung. Heute kann kein Schuhmacher mehr einen High-Tech-Feuerwehrsicherheitsstiefel herstellen oder reparieren. Doch auch in der Gegenwart arbeiten hochqualifizierte und spezialisierte Feuerwehrmänner in Werkstätten, um empfindliche Geräte und Ausrüstungen zu pflegen und zu warten. Sie tragen eine hohe Verantwortung für die Sicherheit ihrer Kollegen und Kameraden.
|
|