MR Dr. med. Wilfried Mövius |
Geschrieben von: MR Dr. Walter Fiedler |
Samstag, den 28. Mai 2011 um 17:22 Uhr |
Dr. Wilfried Mövius war im Jahr 1991 Gründungsmitglied der AGSAN und bis 1997 stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft. Dr. Mövius war bereits lange vor Gründung der AGSAN im Rettungsdienst der ehemaligen DDR im damaligen Bezirk Halle tätig. Er ist einer der „Pioniere“ beim Aufbau des praehospitalen Ärztlichen Rettungsdienstes in den 1970ziger Jahren.
Am 23. Februar 1941 in Halle geboren, begann Wilfried Mövius nach dem Abitur 1961 sein Studium der Humanmedizin zunächst im Ausland und beendete es 1967 mit dem Staatsexamen an der Martin Luther Universität in Halle. Seine Facharztausbildung für Anästhesie und Intensivtherapie erhielt er am Bezirkskrankenhaus Halle Dölau. In Halle Dölau war er langjährig als Oberarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivtherapie tätig, welche er gemeinsam mit Herrn Chefarzt Dr. Liebal aufgebaut hatte. 1975 gab es erste Gedanken zur Verbesserung des bestehenden Rettungswesens in der Stadt Halle. Im März 1976 wurde der Aufbau der Schnellen Medizinischen Hilfe – SMH – als prähospitales Rettungssystem in der damaligen DDR festgelegt. Kollege Mövius erhielt den Auftrag, diese neue Form des Rettungsdienstes in der Bezirksstadt Halle aufzubauen. Als ärztlicher Direktor der Schnellen Medizinischen Hilfe schuf er federführend die organisatorischen und medizinisch fachlichen Voraussetzungen für eine schnelle Etablierung der SMH in Halle. Später war er maßgeblich am flächendeckenden Ausbau der SMH im Bezirk Halle beteiligt. In diese Zeit fallen zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen, bei denen Herr Kollege Mövius als Organisator und Referent tätig war. Er war aktives Mitglied der Gesellschaft für Notfallmedizin der DDR. Im Bereich der SMH ist seine Mitwirkung bei der Konzeption des „SMH-Wartburg Med.“ als Fahrzeug für den dringlichen Hausbesuchsdienst besonders zu erwähnen. Auf Grund seiner jahrelangen Erfahrungen in der prähospitalen NotfallMedizin war es logisch, dass Wilfried Mövius auch nach der Wende 1990 aktiv an der Neugestaltung des Rettungsdienstes sowohl in der Stadt Halle als auch im Land Sachsen–Anhalt mitwirkte. Er wurde von der Stadt Halle zum Ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes berufen. Diese Funktion übte er bis zum Erreichen des Rentenalters im Jahre 2006 aus. In den Jahren 1991 bis 1997 setzte er sich in der neu gegründeten AGSAN in der Funktion des Stellvertretenden Vorsitzenden besonders aktiv für den Neuaufbau der Notfallmedizin in Sachsen–Anhalt ein. Ausbildungen von Notärzten nach den Richtlinien der Bundesärztekammer und die Ausbildung von Rettungssanitätern und Rettungsassistenten wurden von Wilfried Mövius fachlich betreut und geleitet. Gleichzeitig war er Mitglied des Ausschuss „Notfall- und Katastrophenmedizin“ der Ärztekammer Sachsen-Anhalt. 1990 gründete er in Halle den Ortsverein des Arbeiter-Samariter-Bund und war an der Gründung des ASB–Landesverbandes Sachsen–Anhalt im selben Jahr beteiligt. Bis zum Jahr 1998 war er als Vorsitzender des Landesverbandes und im ASB-Bundesausschuss tätig. Er wurde mit dem Samariter Ehrenkreuz in Silber geehrt. 1994 gehörte Dr. Mövius zu den Gründern der Bundesarbeitsgemeinschaft der Ärztlichen Leiter Rettungsdienst, in der er bis 2006 mitarbeitete. Im Jahre 2006 konnte er einen funktionierenden Rettungsdienst in der Stadt Halle an seinen Nachfolger übergeben. Der Eintritt ins Rentenalter war für Wilfried Mövius nicht das Ende seiner beruflichen Tätigkeit. Bis zuletzt fuhr er regelmäßig als Notarzt im NEF des Rettungsdienstbereiches Merseburg und füllte so manche Lücke im Dienstplan. Ständig traf man ihn auch jetzt auf notfallmedizinischen Kongressen und Symposium um so fachlich stets auf dem neusten Stand der Erkenntnisse der Notfallmedizin zu sein. Dr. Wilfried Mövius hat in fast 40 Jahren den Rettungsdienst in Sachsen–Anhalt mit gestaltet, alle Höhen und Tiefen in dieser Zeit miterlebt und geholfen, die im Wege auftretenden Klippen so zu umschiffen, dass unsere Notfallpatienten schnelle und hochqualifizierte Hilfe erhalten. Dabei war seine ruhige problemorientierte Argumentation oft besonders hilfreich und ausschlaggebend für die Zielerreichung. MR Dr. Walter Fiedler Seehausen, Mai 2011 |