Historie |
Geschrieben von: Ulrich Röfer |
Geschichte des Feuerlöschwesens der Stadt Halle (Saale)
Das Wort Feuer ist ein altes Wort. Man findet es in allen Kulturkreisen der Welt, Ursprung unseres Wortes ist im Indogermanischen „penr“ und „pu“ zu finden. Die alten Griechen nannten es „pyr“. Das von uns jetzt gebrauchte Wort Feuer hat sich im Laufe der Zeit aus dem althochdeutschen „fiur“ entwickelt. Seit der Entdeckung des Feuers war es dem Menschen gleichzeitig Freund und Feind. Es diente ihm zur Zubereitung seiner Speisen, zur Erwärmung seines Körpers und seiner Behausung. Es half ihm bei der Herstellung seiner Werkzeuge und Waffen und nicht zuletzt spielte es in mystischer Hinsicht eine dominierende Rolle. Aber es zerstörte auch alle seine Errungenschaften, warf ihn in seiner Entwicklung zurück, brachte Armut und Not. Weil sich der Mensch lange Zeit nicht erklären konnte, woher das Feuer kam und wie es entstand, lebte er in ständiger Angst, Scheu und vor allen Dingen in Ehrfurcht vor dieser Erscheinung. So wurde das Feuer als besonderes Geschenk der Geister, Götter und Dämonen betrachtet. Mit dem Gebrauch des Feuers erreichte der Frühmensch aber eine höhere Qualität auf der Stufe seiner Vervollkommnung. Wo eine Feuerstelle war, dort lebten Menschen. Wo man ein Feuer anzuzünden verstand, lagen die Grundlagen der Kultur. Das Feuer stellte somit die Basis in der Evolution des Menschen dar. Auch das Freund-Feind-Verhältnis zum Feuer hat sich bis in unsere Zeit hinein fortgesetzt. Sich immer dieses Verhältnisses bewusst, musste der Mensch den Kampf gegen das Schadensfeuer erst erlernen. Es war ein langer Weg.
Dieser Weg war immer gleichzeitig ein Leidensweg, der von Brandunglücken betroffener Menschen. Er wurde begleitet von Verelendung, Obdachlosigkeit und Tod. Bis es zu dieser oder jener Erkenntnis und Neuerung kam, vergingen lange Jahre und Zeitabschnitte. Im Ansatz war im Feuerlöschwesen schon in den frühesten Zeiten manches erkannt und hergestellt worden. Mit dem Niedergang des römischen Imperiums, mit der Völkerwanderung und den Kreuzzügen, gab es aber eine lange Periode der Stagnation. Einstmals geniale Erfindungen griechischer Mechaniker der antiken Zeit gerieten in Vergessenheit. Sie mussten aus der Notwendigkeit heraus in den aufstrebenden Städten des Spätmittelalters und Zeiten danach, sozusagen noch einmal erfunden werden. Angefangen bei der berufsmäßigen Löschmannschaft im alten Rom, über die Wasserpumpe und der sich daraus entwickelten Feuerspritze, bis hin zur Wasserversorgung. Geblieben war eigentlich nur der lederne Löscheimer, mit dem Effekt des Tropfens auf dem heißen Stein. Aber die deprimierende Hilflosigkeit des Menschen gegenüber seinem brennenden Gemeinwesen, ließ Personen auf den Plan treten, mit dem Geist der Verbesserung gehabter Zustände. Durch die Zeitabläufe hindurch, wurde, begleitet von Rückschlägen und fördernden Erkenntnissen, ein System geschaffen, das wir heute als Feuerwehr bezeichnen. Die Unberechenbarkeit eines Schadensfeuers stellte und stellt den Feuerwehrmann vor komplizierte und gefahrenvolle Aufgaben. Gerade heute. Aber durch die Erkenntnisse und Erfahrungen vieler Jahrhunderte, wurde aus dem Puzzle ein Bild, wurden aus einstmals reinen Verteidigern Angreifer und letztendlich Sieger über die Allmacht des Feuers. Das Bild wird aber wohl nie ganz fertig werden. Man sollte bei allen heutigen Modernitäten nicht vergessen, dass das Fundament der Institution Feuerwehr, die Freiwilligkeit war. Diese Freiwilligkeit ist es noch heute, welche in unserer hochtechnisierten Zeit das Feuerlösch- und Rettungswesen erst bezahlbar und flächendeckend möglich macht. Und so gehörte die Bekämpfung des Schadensfeuers zu den großen Gemeinschaftsaufgaben des Menschen. Diese Gemeinschaft gipfelte in der größten Bürgerinitiative unseres Landes, der Feuerwehr. Wenn man in Büchern über den Zustand mittel- oder spätmittelalterlicher Städte liest, so hat man immer den Eindruck, dass für den Brandschutz so gut wie nichts getan wurde. Die vielen Stadtbrände dieser Zeit scheinen diesen Eindruck zu bestätigen. Doch dieser Eindruck ist nur zum Teil richtig. Die Frage etwa, ob es die Bemühungen um feuersicheres Bauen überhaupt gab, muss mit einem eindeutigen Ja beantwortet werden. Doch die Bemühungen waren die eine, die Ausführung von Verbesserungen die andere Seite. In zahlreichen Abhandlungen über diese Zeit wird immer wieder kritisiert, dass beim Wiederaufbau durch Brand vernichteter Häuser die gleichen Fehler gemacht wurden. Nämlich in der Verwendung derselben feuergefährlichen Baustoffe, wie vor dem Brand. Holz, Stroh, Schilf, Schindeln. Grund dafür war der soziale Status der meisten Bewohner der mittelalterlichen Städte. 50 - 60 % der Bevölkerung gehörten der unteren Schicht an, welche nicht in der Lage war, massive Häuser mit Ziegeldeckung zu bauen. Die hohen Kosten der Steine und Dachziegel übertrafen ihre finanziellen Möglichkeiten bei weitem. Natürlich hatte man erkannt, dass die Hauptursache der rasanten Brandausbreitung, die so genannte weiche Dachabdeckung war: Schilf, Bretter, Holzschindeln. Hier fand das Flugfeuer durch die Konvektion immer und reichlich Nahrung. Ziegel und Ziegelsteine besaßen aber in der damaligen Zeit so großen Wert, dass sie unter den Begüterten als teure Geschenke gehandhabt wurden. Da man die Ursachen der Feuerausbreitung erkannt hatte, gab es deshalb in der deutschen Stadt des ausgehenden 13. Jahrhunderts die ersten baupolizeilichen Maßnahmen. Verbote gegen das Auskragen der Obergeschosse wurden erlassen. Gleiches bezog sich auf Erker und Außentreppen. Die Straßen waren deshalb sehr eng geworden und somit der Tageslichteinfall sehr gering. Stadtangestellte mit quer gehaltener Lanze, prüften die Mindestabstände. Häufig kam es dabei zu empfindlichen Sanktionen. Das Spätmittelalter wartete mit ganz speziellen Vorschriften auf: 1. Errichtung von Feuermauern zum Schutz der Häuser und Dächer untereinander 2. Verlegung feuergefährlicher Werkstätten an oder besser vor die Stadtmauern 3. Kehrvorschriften für Schornsteine 4. Förderungsmaßnahmen für Massivbau mit harter Deckung 5. Maßnahmen der Brandbekämpfung durch das Handwerk. Nachts musste jegliches Feuer gelöscht sein, dies galt für Haus und Werkstätten. Die Lagerung von Brennholz auf den Straßen war verboten, ebenso feuergefährliche Arbeiten. Eine außerordentliche Rolle spielte die Schornsteinreinigung, die eine neue Berufsgruppe hatte entstehen lassen, den Schornstein- oder Essenkehrer, den es bis dato nicht gab. Auf Grund der größeren Sicherheit, mussten Holzschornsteine allmählich den Gemauerten weichen. Und so führte man in vielen Kommunen Bauunterstützungen ein. Und zwar Regional unterschiedlich in Form von Geld, Material und man höre und staune, Steuerfreiheit. Alles das hatte als einziges Ziel, den Massivbau voranzutreiben. Ein Beispiel von vielen ist Erfurt. Wer dort sein Strohdach selbst abriss, bekam kostenlos Steinziegel geliefert. Auch gab es Städte, welche Häusern bei Deckung mit Steinziegeln 6 Jahre Steuerfreiheit aussprach. Trotz all dieser Maßnahmen blieb ein Steinhaus mit harter Deckung damals die Ausnahme und war Statussymbol reicher Bürger und so blieb auch wider aller Erkenntnisse die Brandgefahr bestehen. Auf jeden Fall zeigte sich aber das Bemühen, einen haltlosen Zustand zu ändern. Auch die Ehrwürdige alte Saalestadt Halle war natürlich von allen vorgenannten Dingen nicht unberührt. Auch in Halle galt lange aus einer gewissen Ohnmächtigkeit heraus die Devise - Wo der Herr nicht die Stadt behütet, wachen die Wächter umsonst -. Das heißt, man ergab sich seinem Schicksal durch die Brandkatastrophe als Gott gewollte Strafe, obwohl auch in Halle der auslösende Faktor von Schadensfeuern erkannt worden war. So war man darauf bedacht, im Laufe der Zeit in Form von Feuerverhütungsvorschriften, Bauvorschriften, Umgang mit feuergefährlichen Gegenständen und der Beschaffung und Instandhaltung von Lösch- und Rettungsutensilien sowie der Organisation eines Feuerwachdienstes selbst etwas zu tun. Fernerhin bedurfte es einer Mannschaft zur Handhabung der Löschgerätschaften und der Organisation der Gespanndienste. Alles das wurde, wenn auch verhältnismäßig spät, in der ersten verbindlichen Feuerordnung der Stadt Halle 1658 niedergelegt und publik gemacht. Schon 1674 wurde diese Feuerordnung einer Nachbesserung unterzogen. Spät deshalb, weil die ältesten deutschen Feuerordnungen, wie zum Beispiel die von Erfurt von 1351 oder die von Zwickau von 1349 stammen, und schon alles das enthielten, mit welchem Halle erst 1658 aufwartete. Aber das war nun einmal in deutschen Landen regional sehr differenziert. Diese Feuerordnungen stellten aber lange nicht den dadurch erhofften Erfolg dar. Das lag einerseits daran, dass trotz des 1440 erfundenen Buchdrucks nicht alle Bürger des Lesens kundig waren, andererseits war die Feuerordnung meistens am Rathaus angeschlagen oder wurde durch den Stadtboten, den Büttel, öffentlich kund gemacht und danach wieder vergessen. Die Wirren der Zeit taten ihr übriges. Der halleschen Feuerordnung wurden im Lauf der nachfolgenden Jahre viele Einzelverfügungen beigegeben. Erkenntnisse, welche auf Grund von gemachten Erfahrungen immer eine Verbesserung darstellten. Eine sehr wichtige für die Stadt war die vom 14. Juni 1708, in der vorgeschrieben wurde, wie Rauchfänge und Feuermauern beschaffen sein müssen. 1719 heißt es: „-Hauswirte bei denen ein Feuer auskommt werden hart bestraft, wenn sie nicht gleich Lärm machen und öffentlich um Hilfe rufen -„. 1725 wendet sich eine Vorschrift gegen das unvorsichtige und gefährliche Tabakrauchen. Eine wesentliche Unterstützung des kommunalen Löschwesens ging vom Handwerk mit seinen außerordentlichen nutzbringenden Eigenschaften aus. Das war in Halle an der Saale nicht anders als in irgendeiner Stadt Deutschlands. Nicht nur das aufkommende Zunftwesen verpflichtete die Handwerker zum Löschdienst, sie waren als Pragmatiker wie keine anderen geradezu dafür prädestiniert. In Halle erwarben sich besonders die Halloren bleibende Verdienste. Neben ihrem persönlichen Engagement machten sie sich besonders die Sole, wegen ihrer guten Löscheigenschaften, zu Nutze. So standen im Stadtgebiet zahlreiche mit Sole gefüllte Löschfässer. Seit dem 13. Jahrhundert war die Gesellenwanderschaft üblich. Dadurch war der Handwerker auch im Ausland weit herumgekommen. Schon aus diesem Grund galt er über sein Fachkönnen hinaus als weltoffener Mann, welcher viel gesehen hatte. Dies wirkte sich auch auf das regionale Löschwesen aus. So steht unter anderem auch in der halleschen Feuerordnung, dass sich Maurer und Zimmermeister mit ihren Gesellen und Werkzeugen schleunigst an die Brandstelle zu verfügen haben. Jedes mal acht Tage vor Weihnachten, Ostern, Johannie und Michaelis gingen zwei Stadtverordnete, der Stadtsecretarius mit Maurer, Zimmermann und Schornsteinfeger zu einer Visitation aller Feuerstätten der Stadt Halle. Nach der Devise - beim Feuer sind alle gleich - wurden dabei keine Ausnahmen zugelassen, wenn es protokollarisch zur Mängelauflistung kam. Am 4. Mai 1719 trat die allgemeine königlich preußische Feuerordnung in den Städten in Kraft, zu welcher eine den besonderen Verhältnissen unserer Stadt angepasste Ergänzung 1746 und 1776 angefügt wurde. Diese Lokal - Verordnung betraf neben Besonderheiten in Halle, deren Vorstädte, auch die Giebichensteiner Amtsstätte Neumarkt und Glaucha. Darin befindet sich auch folgende Warnung: Derjenige nun, er sei ein Geistlicher, Erimierter, Bürger oder wo er wolle, dessen Schornstein brennen wird, das die Funken oben ausfliegen, soll jedes Mal 2 Reichstaler, und wenn das Feuer gar oben aus brennt, 4 Reichstaler Strafe der Kämmerei anlegen. Daraus wird ersichtlich, dass man vorbeugend gegen Feuersgefahr, der Schornsteinreinigung große Bedeutung beimaß. Harte Strafen trafen den Kaminkehrer, welchem nachgewiesen wurde, dass er seine Arbeit unregelmäßig oder ungenügend durchführte. Jeder Bürger Halles war verpflichtet, einen Feuereimer und ein gefülltes Wasserfass auf dem Boden seines Hauses vorzuhalten. Ab 1720 gab es in Halle ein ständiges Gremium, die so genannten „zum Feuer - Verordneten“, auch „Feuerherren“ genannt. Das waren für die vier Stadtviertel ein Ratsherr und 2 angesehene Bürger. Ebenso waren zuverlässige Personen zur Leitung der Spritzenarbeiten bestimmt. Nach dem Chronisten Dreyhaupt besaß die Stadt Halle damals 4 zweispännige große Feuerspritzen, von denen 2 im Rathaushof mit zahlreichen Feuereimern und 2 in den Fleischereien standen. Zu diesen Spritzen waren je 2 Feuerarbeiter von Rotgießern und Schlossern dirigiert. Dazu 8 kräftige junge Bürger zum ziehen der Druckbäume. Dem zur Seite stand für die Spritzen noch ein Ratsherr, ein Innungs- und Gemeinheitsmeister. Weiterhin gab es 24 Männer zu den „Leitern Verordnete“, welchen die Bedienung, Aufbewahrung und Instandhaltung der Feuerleitern und Haken zur Pflicht gemacht war. Besondere Schwierigkeit bereitete immer wieder bei Bränden das umständliche Heranschaffen der Feuerleitern durch die engen Straßen und Gassen. Deshalb verteilte man 12 so genannte Leiterhäuschen, in welchen Feuerleitern und Einreißhaken hingen, im gesamten Stadtgebiet. Leiterhäuser gab es am Domplatz, am Mühlberg, auf dem Malzhof, an der Mauer des Garnisonslazarettes, bei der Marienkirche, am Steintor, auf dem Berlin, am Brauhaus, auf den hohen Krähmen, in der kleinen Mühlgasse, im Nicolai-Viertel, am Pfarrhaus St. Ulrich, im Moritz-Viertel und der Rittergasse. Ferner war in jedem Stadtviertel Halles ein Bürger bestimmt, welcher die Sturmfässer bei dem Röhrkasten auf dem Markt, im Ratshofe, in den Klein-Schmieden und auf dem alten Markt beaufsichtigte. Zur Bewegung der Feuerspritzen und Löschfässer standen die Ratspferde und 15 Kutscher zur Verfügung. Wer denkt heute daran, wenn er das imposante Bild der halleschen Markttürme auf sich wirken lässt, dass auf den Hausmannstürmen der Marktkirche eine wichtige Person über das Wohl und Wehe der Stadt Wache hielt, der Türmer oder wie die Türme heute noch genannt werden, der Hausmann. Hausmann deshalb, weil er die Häuser der Stadt zu beobachten hatte, um jedes Feuer oder Rauch unverzüglich optisch und akustisch kund zu tun. Sein Amt stellte somit vor Zeiten eine zwingende Notwendigkeit dar. Für die Wahrnehmung eines Brandes mit nachfolgender Alarmierung war er einer der wichtigsten Personen im Feuerschutz der alten Stadt. Wie auch sonst sollte so perspektivisch umfassend ein Brand gesichtet werden? Bei Tag wurde die Richtung des Brandes nach erfolgten Glockenschlägen mit einer roten Fahne, nachts mit einer roten Laterne angezeigt. Die Haken zum anhängen der Laternen sind auf den Umgängen der Hausmannstürme der Marktkirche heute noch erhalten. Durch mehrmaliges Anschlagen der Glocke in zeitlichen Abständen konnte schon der ungefähre Ereignisort, Vorstadt, Marktbereich oder Stadtviertel bestimmt werden, was besonders für die Städte wichtig war, wie in unserem Halle, wo die Brandbekämpfung durch Handwerker Straßenweise organisiert war. Gern stellte man für dieses Amt ehemalige Soldaten ein, bei denen man Wachsamkeit voraussetzen konnte. Wie wichtig manche Stadtväter dieses Amt nahmen, ist daran zu erkennen, dass es auch in jüngerer Vergangenheit noch ausgeführt wurde. Wien schaffte zum Beispiel dieses Amt erst 1958 ab. Der letzte Türmer auf dem Hausmannsturm in Halle war Otto Ziegler, welcher dort oben mit seiner Frau und 7 Kindern in einer ca. 40 m² „großen“ Turmwohnung lebte. Gleiche Aufgabe wie dem Hausmann kam dem Nachtwächter zu, dessen Dienstzeit sich in Halle im Sommer von 22 Uhr bis 2 Uhr morgens und im Winter von 21 Uhr bis 4 Uhr morgens erstreckte. Seine Hauptaufgabe war neben Obacht auf Diebereien, dass zeitige Erkennen von Schadensfeuern und die Kundmachung derselben durch Horn und Feuerglocke. So waren Nachtwächter und Türmer ein typisches Erscheinungsbild im Sicherheitsstreben der alten Stadt. Bei Feuer hatte der Nachtwächter sofort auch den regierenden Bürgermeister zu wecken oder zu benachrichtigen, welchem ja die Oberleitung der Löscharbeiten oblag. Bei gefährlichen Bränden hatte sich der Stadtsecretarius von Halle sofort auf das Rathaus zu verfügen, um die wie es hieß „Documenta und Acta in gute Verwahrung zu schaffen und sonst zu retten, was zum Besten der Stadt auf dem Rathaus vorhanden“. Alle oben genannten Beschlüsse und Verordnungen sind aus den Bemühungen heraus entstanden, die Stadt Halle (Saale) vor Großbränden zu schützen. So manche gute Maßnahme und Idee musste aber zwangsläufig auf der Strecke bleiben, weil die allgemeine Erkenntnis für einen guten Feuerschutz noch nicht Fuß gefasst hatte. Und so wurde die alte Saalestadt Halle von verheerenden Feuerkatastrophen heimgesucht. Der erste große Brand der Stadtgeschichte überhaupt ereignete sich im Jahre 1136, wobei die ganze Stadt abbrannte. Gleiches wiederholte sich 1312, wobei nur 2 Kirchen stehen blieben. Von diesem Brand erzählt man sich, dass man auf dem Markt stehend durch alle Stadttore hinaus sehen konnte, da kein Haus die Sicht behinderte. Diese beiden Brände hatten sich so in der Seele der Hallenser festgesetzt, dass man noch 1550 in den Kirchen der Stadt sogenannte Feuerpredigten abhielt. In der Nacht des 7. Januar 1637 brannte die Moritzburg mit der Marien-Magdalena Kapelle ab. In der Geschichte der Stadt Halle von Herzberg steht darüber, dass Soldaten der Chursächsischen Garnison ein Feuer auf dem Fußboden eines Saales angezündet hatten, welches außer Kontrolle geriet. Die Schweden, welche die Burg belagerten, erzwangen durch dieses Feuer die Kapitulation. Nach erfolgter Übergabe an die Schweden versuchten die Bornknechte der Halloren noch das Übel abzuwenden, was aber durch die fortgeschrittene Phase des Brandes nicht mehr möglich war. Ein Feuer, welches am 15. März 1645 in der Mühlgasse ausbrach, wurde durch starken Sturm ostwärts getrieben und legte im Nicolai-Viertel 24 Häuser, im Marien-Viertel 33 Häuser und 5 Scheunen in Asche. Der Sturm trieb das Flugfeuer über Stadtmauern und Wallgraben in die Vorstadt vor dem Steintore, wo nochmals 26 Häuser und 9 Scheunen zum Opfer fielen. Bei diesem Brand, welcher immer wieder neu auflebte, kamen 2 Personen ums Leben und 14 Tage musste Nachwache gehalten werden. Die Vorstadtbauern waren durch diesen Brand so existenzgeschädigt, dass sie ihre Anwesen aufgaben und sich in Nachbargemeinden ansiedelten. Am 30. Oktober 1675 entstand ein Brand in einem Haus in der Hallgasse. Danach brannten die Große Klausstraße und Teile des Marktes mit insgesamt 22 Häusern und 2 Gasthöfen nieder. Vom sogenannten Schlamm aus fraß sich ein Feuer im Mai 1676 in die Ulrichstraße, wobei 38 Häuser und 11 Speicher vernichtet wurden, 2 Frauen kamen dabei ums Leben. Im September 1683 wurde Halle durch einen Brand aufgeschreckt, welcher am Kleinen Berlin entstanden war. Zuerst brannten 2 Häuser eines Hofrates und Stadtkämmerers, dann Halles bester Gasthof - Der goldene Stern - abschließend zählte man 34 abgebrannte Gebäude. Diese Aufzählung könnte bis ca. 1800 beliebig fortgesetzt werden, obwohl schon in größeren Zeitabständen, auch ein Zeichen verbesserter Präventivmaßnahmen. Die Ursachen mancher dieser Feuerkatastrophen blieben unbekannt, die meisten waren durch leichtsinnigen Umgang mit Feuer und Licht entstanden, aber auch einige durch Brandstiftung, obwohl ein Feuerleger damals keine Gnade zu erwarten hatte. In Anlehnung an ein altes Germanisches Gesetz wurde der Täter mit glühendem Eisen gefoltert und auf der Richtstätte lebendigen Leibes verbrannt. So geschehen in Halle 1599 mit einem gewissen Daniel Stierer, welcher der Feuerlegung überführt und auf der Fehmstätte vor dem Steintore verbrannt wurde. Gleiches Schicksal traf 1666 eine Magd in Giebichenstein. Es ist die Zeitepoche, in welcher der Ausspruch - den roten Hahn aufs Dach setzen -publik wird. Ein Gauner soll damals einen roten Hahn gezeichnet haben, welchen er als Zeichen der Brandstiftung verwendete. Allen ist dieser Ausspruch heute noch bekannt. In den nachfolgenden Jahren änderte sich in den Belangen des städtischen Feuerschutzes nicht all zu viel. Fazit, das Übel war erkannt, die Organisation fehlte. Auch die sogenannte Zwangshilfe konnte hier keine Abhilfe schaffen. Alle männlichen Einwohner Halles vom 18. bis 40. Lebensjahr waren nämlich um 1860 zur Löschhilfe verpflichtet. Ausnahmen betrafen nur Ärzte, Staatsbeamte und körperlich Untaugliche. Aber Zwang blieb eben Zwang. Langsam sollte sich aber beim Bürger eine Art moralische Verantwortung einstellen. Die Entwicklung des Feuerlöschwesens in Deutschland basiert im Wesentlichen auf den Steinschen Reformen. Gesellschaftlicher Gemeinsinn, die Abkehr von Absolutismus, freiheitlich demokratische Gedanken veränderten die Denkweise der Bürger. Die auf diesen Reformen beruhende kommunale Selbstverwaltung in Preußen ab 1808 machte es möglich, dass sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Organisationen gegen Feuergefahren bildeten. Das Löschwesen, welches hauptsächlich auf den Handwerkerzünften des ausgehenden Mittelalters beruhte, wurde von den Rettungsgesellschaften und Bürgerwehren aufgenommen. Die Bürgerwehren, welche ihr Vorbild in der preußischen Landwehr der napd. Befreiungskriege sahen und vor der Auflösung standen, wurden im Nachgang der Juli Revolution 1830 in Frankreich wieder neu belebt, sehr oft mit integrierten Löschkräften. Einen weiteren Festpunkt im deutschen Löschwesen setzten die Turnvereine, welche wenig später als Turnerfeuerwehren die Grundlage des organisierten Lösch- und Rettungswesens bildeten. Nach der Devise von Friedrich Ludwig Jahn - Frisch-Fromm-Froh-Frei- waren die Turnvereine die Keimzelle des sozialen Gedankens. Im Jahre 1870 waren die Turnerfeuerwehren bereits auf 30.000 Mitglieder angewachsen. Auch in Halle sollte die Turnerfeuerwehr eine bahnbrechende Rolle spielen. Schon 1803 hatte der Feuerwehrhauptmann, der Schuhmachermeister Kallas, eine Freiwillige Rettungsanstalt bei Feuersgefahr gegründet und konnte sich dabei auf 25 hallesche Bürger berufen. Diese Bürger trugen im Feuerdienst breite rote Armbinden mit dem halleschen Stadtwappen. Das Hauptanliegen war die Rettung von Menschen bei Feuer und die Sicherung von Hab und Gut. Die Hallenser spendeten für diese Organisation, vom Wert ihrer freiwilligen Tätigkeit überzeugt, in einem Jahr 445 Taler. Leider setzten die Wirren der napoleonischen Besatzung dieser guten Entwicklung ein Ende. Wenn an dieser Stelle ein zeitlicher Sprung nach Meißen in Sachsen gemacht wird, dann nicht ohne Grund. Fragt man nach den Besonderheiten der alten Markgrafenstadt, dann kommt meist die Antwort, die Albrechtsburg, der Dom und natürlich das Porzellan. Dabei geschah hier etwas, dass für das Feuerlöschwesen Deutschlands von ausschlaggebender Bedeutung war, die Gründung der ersten organisierten auf freiwilliger Basis bestehenden Feuerwehr Deutschlands am 17. Juli 1841. Von dieser Gründung gingen Impulse aus, in der einen Region Deutschlands früher, in der anderen später. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass die erste Berufsfeuerwehr Deutschlands erst 10 Jahre später 1851 in Berlin ins Leben gerufen wurde. Am 28. September 1886 wurde auch in Halle an der Saale die erste organisierte Freiwillige Feuerwehr gegründet und es konnte nicht anders sein, der Zeitgeist wollte es, dass es eine Turnerfeuerwehr war. Sie wurde geleitet vom Turner, Politiker und Wissenschaftler Dr. Otto Vincenz Ule, der damit erster Feuerwehrchef der Stadt Halle wurde. Dem Zeitgeist der damaligen Epoche ist es zuzuschreiben, dass an der Spitze zahlreicher Feuerwehren, hauptsächlich Turnerfeuerwehren, Intellektuelle und Handwerkermeister standen. Man machte es sich damals zur selbstaufgelegten Pflicht, für das Gemeinwohl tätig zu sein. Vor allen Dingen hatte sich bei den Verantwortlichen die Überzeugung eingestellt, dass man sich nicht erst dann mit dem Feuer beschäftigen müsse, wenn es brennt, sondern die Tätigkeit des Feuerwehrmannes erlernen müsse wie einen Beruf, was sich im ständigen Üben und fachlicher Auseinandersetzung mit den Belangen des Brandschutzes niederschlug. Eine sehr wichtige Hilfe bei Bränden stellte in Halle die Inbetriebnahme des städtischen Wasserwerkes, ebenfalls im Gründerjahr der ersten Freiwilligen Feuerwehr, 1868 dar. Die nun auf dieser Grundlage installierten Hydranten ermöglichten eine schnelle Löschwasserversorgung, was gerade für die Löschung von Entstehungsbränden von unschätzbarem Wert war. Daran hat sich bis heute nichts geändert. An dieser Stelle noch mal ein Blick zurück: Im Zeitraum 1890 zählte Halle 100.000 Einwohner, das war bedingt durch die schnelle Industrialisierung, durch Bildung neuer Betriebe und Werke und den damit verbundenen Zugang zahlreicher Arbeiterfamilien. Die bauliche Erweiterung Halles war dadurch eine logische Folge. Damit waren nun auch neue Qualitäten im halleschen Brandschutzwesen gefordert. Die von vielen Betrieben ausgehenden Gefahren für die Bewohner der Stadt ließ das freiwillige Feuerwehrwesen an seine Grenzen stoßen. Vor allem die Alarmierungsmöglichkeiten mussten ein besseres Niveau erhalten. So wurde im Magistrat beschlossen, dass eine ständige kasernierte städtische Berufsfeuerwehr zu gründen sei, welches am 1. April 1889 in die Tat umgesetzt wurde. Die Mannschaft bestand am Anfang aus 7 Oberfeuerwehrmännern und 6 Feuerwehrmännern, welche nun auf Abruf zum Feuer ausrücken konnten. Die Zugpferde der Spritzen mussten nachts die Droschkenkutscher stellen, tagsüber wurden die Pferde von den auf dem Markt stehenden Droschken ausgeliehen. Diese unzulängliche Situation endete in einem Vertrag mit der Pferdestraßenbahn, welche nun für die Feuerwehr verfügbare Zugpferde anschaffte. Die Mannschaft war im ehemaligen Marstall des alten Rathauses stationiert. Von großem Wert war für die zeitige Brandbekämpfung die neue Feuertelegraphenanlage, welche nun durch gezielte und präzise Ortsangaben des Ereignisses die Basis schaffte, ein Schadensfeuer meist noch im Entstehen zu liquidieren. In Zukunft wurden dadurch große Brände von mehreren Häusern selten. Diese Feuertelegraphenanlage schaffte die sogenannte laute Alarmierung, wodurch immer die ganze Stadt aufgeschreckt wurde, ab. Zum letzten Mal wurde in Halle mit der Feuerglocke am 27. Januar 1899 gestürmt und zwar bei einem Großbrand in der Fabrik Lindner in der großen Steinstraße. Danach verlegte Lindner sein Unternehmen wegen besseren wirtschaftlichen Bedingungen nach Ammendorf. Im Laufe der Zeit wurde die Mannschaft der halleschen Berufsfeuerwehr auf 30 Mann erhöht, die hallesche Freiwillige Feuerwehr blieb aber weiter bestehen. Bis 1904 bestand noch in Halle eine Freiwillige Feuerwehr mit einer Wache in der Blücherstraße und einer Wache im Wasserwerk der Glauchaer Straße. Aber die Erfordernisse der Großstadt Halle machten den Neubau einer zweckmäßigen Berufsfeuerwehr immer dringender und so wurde am 16. Juli 1892 die mit einem Kostenaufwand von ca. 170.000 Mark gebaute neue Wache in der Margarethenstraße, heute Ludwig-Stur-Straße, bezogen. Diese besaß Räumlichkeiten für ein Polizeirevier und Wohnungen für führende Feuerwehroffiziere. Das technische Know How der Wache bestand damals in einer mechanischen Leiter und einer Dampffeuerspritze. Mit der allmählichen Vervollkommnung des Geräteparks erweiterte sich nun auch der Aufgabenbereich der Berufsfeuerwehr . So übernimmt sie 1901 mit dem ersten pferdebespannten Krankenwagen auch das Krankentransportwesen der Stadt. Für das nun immer mehr expandierende Halle reichte aber bald eine Wache nicht mehr aus, vor allem der Norden und der Süden Halles wurden, wie es damals hieß, löschmäßig sehr stiefmütterlich behandelt, weil die Löschkräfte für das weit ausgedehnte Stadtgebiet nicht ausreichten. Zwei Feuerwachen, eine im Süden und Norden Halles wurden geplant, mehrere Großfeuer beschleunigten dann den Baubeginn. So wurde am 28. Oktober 1908 die Feuerwache Süd in der Liebenauer Straße bezogen und in Betrieb genommen. Diese Wache zählte damals zu den modernsten ihrer Art in Europa. Wenn man über das Feuerlöschwesen des alten Halle berichtet, kommt man natürlich an den Halloren nicht vorbei. Deshalb ist ihnen in dieser geschichtlichen Betrachtung ein besonderer Abschnitt gewidmet. Voller Stolz kann die ehrwürdige Stadt Halle auf eine Innung blicken, die wohl einzig in ihrer Art in Deutschland ist: die „Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle“. Denn, befasst man sich mit der wechselvollen Geschichte der Stadt, kommt man leicht zu dem Schluss, die Stadt an der Saale müsste eigentlich Salzstadt Halle heißen. Das Salz und dessen Hersteller, die Salzwirker, brachten der Stadt den ersten Aufschwung. Beherrschten doch die halleschen Talsalinen neben Lüneburg im Mittelalter große Teile des mitteleuropäischen Salzmarktes. Diese hart arbeitenden Salzwirker genossen nicht nur bei der Bevölkerung großes Ansehen, auch der Adel stattete sie mit wichtigen Privilegien aus. Bei Huldigungsfeiern standen sie noch vor dem Adel in der ersten Reihe, für die damalige Zeit eine Einmaligkeit. Ihre perfekt organisierte Arbeit sowie ihr soziales Engagement zeichnete die Bruderschaft im „Thale zu Halle“ besonders aus. Was haben nun diese Halloren, wie die mit der Salzgewinnung in Halle befassten Personen seit Ende des 15. Jahrhunderts allgemein genannt wurden, aber mit der Geschichte des Feuerlöschwesens zu tun? Greift man das soziale Engagement dieser Männer auf, kommt man der Sache bald näher. Durch ihre spezifische Arbeit im Umgang mit Feuer und Wasser waren die Halloren für den Feuerlöschdienst geradezu prädestiniert. Die Bornknechte bedienten die Pumpen und waren für die damals übliche Eimerkette verantwortlich. Den Salzwirkern hingegen oblag die eigentliche Brandbekämpfung und Rettung von Personen. Wie selbstlos engagiert sie dabei zu Werke gingen, ist durch einen zeitgenössischen Bericht wiedergegeben, in dem es heißt: „Und sie kratzen die Glut mit Nägeln aus den Balken“. Da die Löschwirkung des salzhaltigen Wassers, der Sole, besonders gut war, machten sich die Salzwirker diese positive Erfahrung zunutze. Überall im Stadtgebiet standen mit Sole gefüllte Löschfässer, um im Bedarfsfalle sofort davon Gebrauch zu machen. Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Arbeitsstätte, die Saline selbst. Abgesehen davon, dass sich ihre zentrale Lage für ein schnelles Eingreifen der Salzwirker bei Bränden positiv auswirkte, gebot sich für die Salzarbeiter geradezu bei ihrer täglichen Arbeit ein sorgfältiger Umgang mit dem Feuer. Ihre Siedehütten, die Koten, waren Fachwerkbauten aus Kiefernholz. Das Gefach füllte eine Mischung aus Stroh und Lehm. Das Dach war mit hölzernen Schindeln gedeckt. Da das Feuer unter den Siedepfannen noch nicht regulierbar war, musste man schon sehr aufpassen, damit alles gefahrlos ablief. Die Salzwirker arbeiteten also immer mit der Gefahr des Feuers und waren auch aus diesem Grunde die besten Feuerbekämpfer. Ihr uneigennütziger Einsatz bei Feuersbrünsten, verbunden mit guter Organisation, veranlasste später Friedrich den Großen, das hallesche Feuerlöschwesen als einzigartig in Preußen zu bezeichnen. Natürlich verfügte die Talsaline auch über eigene Feuerlöschgeräte und Hilfsmittel wie Löscheimer, Leitern, Feuerhaken und Sturmfässer. In der großen Toreinfahrt des Talamtes, dem Verwaltungsgebäude der Saline, stand die Feuerspritze. Noch eine weitere Besonderheit der Halloren muss in dieser Betrachtung unbedingt Erwähnung finden, um nochmals auf ihre Hilfsbereitschaft hinzuweisen. In einer Zeit, in der nur sehr wenige Leute schwimmen konnten, beherrschten die Halloren diese Kunst perfekt. Bei Überschwemmungen und Wasserunglücksfällen wurde durch sie so mancher vor dem Ertrinken gerettet. J. W. von Goethe prägte darüber den Ausdruck: „Wenn ein reicher Mann ins Wasser fällt, der Hallore zieht ihn wieder raus“. Die Bürger Halles dankten es ihren Halloren in einzigartiger Weise. Der Silberbecherschatz der Halloren, eine der wertvollsten Schenkungssammlungen Deutschlands, enthält nachweislich fünf Silberbecher für Hilfeleistungen bei Feuergefahr. Bei elf weiteren Bechern wird es angenommen. Stellvertretend für viele andere sei ein gewisser Herr Erpel genannt, Besitzer des Hotels Kronprinz, welcher der Brüderschaft einen Silberbecher für uneigennützige Hilfe beim Brande seines Anwesens spendete. Abschließend sei bemerkt, dass sich die Einzigartigkeit der Halloren bis heute erhalten hat. Einzigartig schon deshalb, weil andere Salzstädte Deutschlands keine Brüderschaft hervorgebracht haben. Gern gehen die Hallenser und ihre Gäste zum beliebten Schausieden im heutigen Salinemuseum und demonstrieren damit auch ihre Verbundenheit mit Brauchtum und Tradition der Saalestadt. Auch wenn die Halloren heute keine Brände mehr löschen, sollte ihre Pionierleistung auf diesem Gebiet nicht vergessen sein. Ulrich Röfer
|