04 Dez 2024 Mittwoch
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Feuerwehrschläuche sind die Adern der modernen Brandbekämpfung. Eine ausreichende Löschwasserversorgung ist eine der Grundvoraussetzungen dafür, dass taktische Einheiten bei Innen- und Außenangriffen effektiv und erfolgreich vorgehen können.

Die ersten Feuerwehrschläuche sollen bereits im antiken Griechenland unter „Alexander dem Großen“ hergestellt und eingesetzt worden sein. Das Wissen darüber geriet jedoch wieder in Vergessenheit. Erst Anfang des 17. Jahrhunderts kamen Feuerwehrschläuche wieder verbreitet zum Einsatz, nachdem der Holländer Jan van der Heyde einen Schlauch aus Segeltuch herstellte. Ende des 17. Jahrhunderts wurde die ersten nahtlosen Feuerwehrschläuche gewebt, die erst nach einer gewissen Zeit durch ihre Quellfähigkeit dicht wurden. Der erste gummierte Feuerwehrschlauch wurde 1865 auf dem Feuerwehrtag in Leipzig vorgestellt. Die im 18. Jahrhundert aufgekommenen und verwendeten Lederschläuche konnten sich aufgrund ihrer Herstellung, Verwendung und Pflege nicht durchsetzen und wurden alsbald durch gummierte Hanfschläuche verdrängt.

Die heute verwendeten Feuerwehrschläuche sind aus hochwertigen Polyestergarnen nahtlos gewebt. Die innere Gummierung besteht aus synthetischem, hochveredeltem Kautschuk. Eine optionale Außenbeschichtung der Feuerwehreinsatzschläuche schützt diese gegenüber Chemikalien, Wärmestrahlung und mechanischen Belastungen. High -Tec Einsatzschläuche können heute in einem Temperaturreich von –40°C bis 100 °C eingesetzt werden, sind druckbeständig bis 30 bar und können Meerwasser, Heißwasser und Wasserdampf befördern.

Die Pflege und Wartung der Feuerwehrschläuche erfordert ein Höchstmaß an Wissen und Verantwortung von den Schlauchwarten, da das Leben der Einsatzkräfte und der Erfolg des Einsatzes von den eingesetzten Schläuchen abhängig ist.

In der Gründerzeit der Feuerwehr Halle wurden die Schläuche nach einem Einsatz auf dem Hof mit Besen und Wasser gewaschen und anschließend im Schlauchturm hochgezogen und luftgetrocknet. Dies war nicht nur zeitintensiv sondern auch sehr teuer, da für die Reinigung große Mengen von Trinkwasser verwendet werden mussten. In den 50ziger und 60ziger Jahren kamen die ersten „Schlauch- Waschmaschinen“ zum Einsatz. Diese wurden auf dem Hof der Feuerwache aufgestellt. Verschmutzte Einsatzschläuchen wurden einzeln per Muskelkraft durchgezogen und wiederum im Schlauchturm zum Trocknen aufgehängt.

Erst 1971, mit dem Bau der neuen Feuerwehrwache in Halle Neustadt, wurde diese ineffektive und teure Methode zur Reinigung der Schläuche abgeschafft. Bei dem Neubau wurde im Keller eine Schlauchwäsche und eine Schlauchwerkstatt geplant und umgesetzt.

Über eine Rutsche gelangten verschmutzte Schläuche in die Schlauchwäsche. Dort wurden sie per Hand in einem 30 m langen Becken ausgelegt. Jeweils 8 Schläuche wurden im Becken an Druckstutzen angekuppelt und mit 10 bzw. 12 bar abgedrückt.

Der Schlauchwart konnte so kleinere Risse erkennen und markieren, um sie später zu reparieren. Nach der Druckprüfung wurden die 8 Schläuche in einer stationären Waschmaschine gleichzeitig gewaschen und anschließend mit einer elektrischen Winde in den Schlauchturm gezogen. Der Schlauchturm hatte ein Fassungsvermögen von bis zu 150 Schläuchen. Je nach Witterung waren 2 – 8 Tage zum Trocknen der Schläuche notwendig.

Von 1971 bis 1995 wurden mit dieser Methode und Ausstattung in dem „Schlauchprüfstützpunkt“ Neustadt alle Schläuche der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr Halle betreut.

1995 wurde im Zuge der Modernisierung von der Firma Bockermann ein witterungsunabhängiger, vollautomatischer 1-Mann-Schlauchpflegestützpunkt eingerichtet. Mit dieser modernen Anlage konnte nun ein Bediener gleichzeitig 12 Feuerwehrschläuche in kleinen Arbeitsschritten, auf 2 Ebenen, überprüfen (Druckprüfung 12 bar) und säubern. Zum Trocknen der Schläuche ist kein Schlauchturm mehr notwendig. Mit einem warmen Luftstrom im Streckentrocknungsverfahren werden 12 Schläuche in ca. 1,5 h getrocknet.

Nach dem Trocknungsvorgang werden die doppelt gerollten Schläuche im Regallager der Schlauchwerkstatt eingelagert. Defekte Schläuche werden von qualifiziertem Fachpersonal wieder instandgesetzt. Kleinere Risse oder Löcher können durch aufvulkanisierte Flicken wieder ausgebessert werden. Defekte Kupplungen oder Dichtringe werden durch neue ersetzt.

Der Schlauchbestand der Feuerwehr Halle (Saale) umfasst 1870 B-Druckschläuche, 1050 C-Druckschläuche, 50 D-Druckschläuche und 300 A-Saugschläuche.

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